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Liebe Eltern!

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Um Probleme, die der Schulanfang und speziell das Lesen- und Schreibenlernen den Kindern bereiten, besser zu verstehen, versuchen Sie doch einmal, die nebenstehenden Wörter von unten nach oben flüssig zu lesen. Es wird Ihnen sicher nicht leicht fallen.
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Für ein Kind, das zum ersten Mal mit Geschriebenem konfrontiert wird, bedeutet es eine weitaus größere Anstrengung: Es muss die Buchstaben erst kennenlernen, die Ihnen längst geläufig sind.

Ihr lese-rechtschreibschwaches Kind tut sich jedoch noch schwerer: Es hat z.B. Schwierigkeiten, die Laute zu unterscheiden, formähnliche Buchstaben auseinanderzuhalten, die Lautfolge zu erkennen, die Leserichtung beizubehalten und vieles andere mehr.

Folglich behilft es sich eben, so gut es kann. Aus wenigen Merkmalen schließt es darauf, wie ein Wort vielleicht lauten könnte – und rät in vielen Fällen daneben. Oder es setzt sein Gedächtnis ein, um seinen Mangel an Lese- und Rechtschreibkenntnissen auszugleichen. Erstklässler, die das ganze Lesebuch am Ende des Schuljahres auswendig können, ohne je ein Wort richtig gelesen zu haben, sind keine Seltenheit.

Bei solchen Bemühungen, mit seiner Lese-Rechtschreibschwäche zurechtzukommen, erleidet das Kind früher oder später mit Sicherheit Schiffbruch – denn sämtliche Kompensationsstrategien versagen, sobald es darum geht, selbständig einen Text zu erlesen bzw. noch nicht geübte Wörter und Diktate zu schreiben.

 

Legasthenie hat mit Dummheit nichts zu tun – auch wenn es manchmal so aussieht

Mancher hält lese-rechtschreibschwache Kinder immer noch für „dumm“ oder „unbegabt“, weil er daran gewöhnt ist, Intelligenz am Stand der schulischen Leistungen zu messen. Kein Wunder, dass dann ein Kind in den ersten beiden Schulklassen, in denen es in erster Linie auf das Lesen und Rechtschreiben ankommt, leicht den Eindruck erweckt, minderbegabt zu sein. Viele dieser Kinder zeigen jedoch im Rechen- oder Sachkundeunterricht, dass sie durchaus in der Lage sind, Zusammenhänge logisch zu erfassen. Auch der Umgang, den lese-rechtschreibschwache Kinder mit ihren Schwierigkeiten normalerweise pflegen, die Strategien, mit denen sie ihre Lese-Rechtschreibschwäche zu kompensieren versuchen, sind ein anschaulicher Beleg dafür, dass Legasthenie keineswegs einer allgemeinen Minderbegabung entspringt. So gibt es Kinder, die ihre Lehrer dadurch verblüffen, dass sie fließend „vorlesen“ und dabei das Lesebuch verkehrt herum in der Hand halten.

 

Legasthenie hat mit Faulheit nichts zu tun

Häufig gibt es auch noch die Ansicht, dass das Kind zu „faul“ beim Erlernen von Lesen und Schreiben sei. Denn gerade Erwachsene, denen Schreiben und Lesen etwas ganz Selbstverständliches ist und die sich deshalb ein gesprochenes Wort sofort vor ihrem „inneren Auge“ geschrieben vorstellen können, meinen oft, dass das Lesen und Schreiben der Muttersprache doch das Einfachste von der Welt sei und nur eine Frage des guten Willens. Während sie für falsch gelöste Mathematikaufgaben noch eher Verständnis haben, vermuten sie bei den Rechtschreibfehlern ihres Kindes, es wolle einfach nicht lernen, passe nicht auf usw.

Nun sind bei lese-rechtschreibschwachen Kindern durchaus Symptome festzustellen, die diesen Verdacht zu bestätigen scheinen. Oft kann man beobachten, dass ein Kind deprimiert und mutlos den Kopf hängen lässt, keine Lust hat, die Hausaufgaben zu machen, und ewig daran sitzt, ohne sich zu konzentrieren, also insgesamt einfach träge und faul zu sein scheint.

Dies kann eine Folge der Legasthenie/LRS sein: Weil das Kind immer Misserfolge erntet, obwohl es sich bemüht, richtig zu schreiben, zieht es den Schluss, es könne nie so gut lernen wie die anderen, worin es durch die Verständnislosigkeit und unüberlegten Reaktionen mancher Erwachsener leider oft noch bestärkt wird. Sein Selbstwertgefühl leidet, und es geht jeder Aufgabe aus dem Weg, um keinen Misserfolg zu erleiden.

Es kann aber auch sein, dass es die ständigen Rückschläge in der Schule quasi „übertönt“, indem es aggressiv, geltungssüchtig und laut wird.

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